Durch das Buch der Ausstellung Savage Beauty von Alexander McQueen, habe ich mehr mit dem Designer beschäftigt. Erfahrt Spannendes über seinen Lebenslauf und seht meine Figurinen, die ich versucht habe in seinem Stil zu zeichnen.
Neulich lag auf unserem Küchentisch ein dickes, schwarzes Buch. Ich habe es sofort genauer unter die Lupe genommen und festgestellt, dass es der Ausstellungsband der Alexander McQueen Ausstellung in London ist, die noch bis 2. August, im Victoria and Albert Museum läuft. Meine Mama ist wohl wieder mal ihrer größten Leidenschaft nachgegangen und hat für neuen Lesestoff gesorgt. Das kommt mir natürlich auch zu Gute, denn, wenn man sich schweren Herzens eingestehen muss, dass man nicht eben mal nach London kann, ist so Bildband eine ganz gute Alternative,um wenigsten ein Hauch der Ausstellung mitzubekommen. Natürlich habe ich gleich mal ein bisschen darin geblättert. Auf den ersten Blick: Beeindruckende, aufwendige Kleidung, spektakuläre Fotografien und tolle Skizzen. Bei genauerem Hinsehen: Eine detaillierte Beschreibung von Alexander McQueens Wirken und Schaffen. So habe ich in bisschen geschmökert und mich etwas genauer mit dem bekannten Designer beschäftigt.
Lebenslauf:
Alexander McQueen, der Sohn eines Londoner Taxifahrers, hat schon sehr früh seinen Hang zur Mode entdeckt, was sich zum Beispiel daran zeigt, dass er als angeblich drei jähriges Kind für seine Schwestern Kleidung entwarf und schneiderte. Mit 16 Jahren begann er eine Lehre beim Schneider des Prince of Wales, Anderson & Shephard. Zu seinen Kunden gehörten dort sogar Michael Gorbatschow und Prinz Charles. Während seiner Lehrzeit erlaubte sich der Junge einige kleine Scherze. Man sagt, dass er dem Prinzen den Satz „Ich bin ein Arschloch“ ins Innenfutter einer Jacke genäht habe.
1992 machte er schließlich seinen Abschluss am renommierten Saint Martins College in London und erregt mit seiner Anschlusskollektion „Jack the Ripper“ großes Aufsehen. Schnell war klar, dass der Desingner schockieren wollte, somit als Enfant terrible der Modeszene bekannt wurde. Er wird aber auch als enorm kreatives Genie gefeiert. 1997 ist er durch wachsendes Ansehen zum Chefdesigner von Givenchy ernannt worden. Er selbst sagt über diese Zeit: “ Ich habe dort Leichtigkeit gelernt, ich bin weicher geworden.“ Im Jahr 2000 beendete er jedoch die Zusammenarbeit, weil er sich künstlerisch zu sehr eingeengt fühlte. Als er dann unter dem Hause Gucci seine eigenes Label vorantrieb, standen ihm alle finanziellen Mittel zu Verfügung und er konnte seine schöpferischen Visionen voll ausleben.
Am liebsten kreierte er Mode für Damen, obwohl er auch Fashion für Herren entwarf und Parfüme verkaufte. Die Frauen stellte McQueen nicht in ihrer Schönheit dar, da er die Missstände des weiblichen Geschlechts theamtisieren wollte. So sind die Ausschnitte zum Beispiel zu knapp, damit sie noch die Brust verdecken können. Das erinnert an Prostitution und zeigt, dass die Kleidung nicht mehr vor fremden Blicken schützen kann. Der Designer zeigt Frauen bei seinen Shows aber auch als mechhanische Puppen, die sich nur noch mühevoll fortbewegen können, weil sie auf extrem hohen Schuhen stehen müssen oder in Korsette gequetscht sind.
Mit der Zeit wandelt sich sein Frauenbild. Er möchte nun mit ihm erschrecken und faszinieren. Er entwickelt die „Superfrau“ mit sexueller Anziehungsraft. Er kleidet sie in sehr elegant drapierte Müllsäcke, mit Geweihen, in Schlangenkostüme oder in Ganzkörperrüstungen aus Pailetten. Sehr schockierend für das gesamte Modevolk müssen wohl die lebendigen Würmer gewesen sein, die durch Plexiglas an den Körper gepresst wurden. Alexander McQueen sagt dazu: „Ich möchte, dass Männer auf Distanz zu Frauen gehen, mir gefällt es, wenn sie von deren Auftritt gelähmt werden. Ich entwerfe Kleider, weil ich nicht will, dass Frauen völlig unschuldig und naiv aussehen, denn ich weiß, was ihnen widerfahren kann.“
Nach vielen genialen Kollektionen und tatkräftigen Arbeitsjahren passiert das Schreckliche: der weltberühmte Designer erhängt sich am 11.2.2015 in seiner Londoner Wohnung, nachdem seine Mutter elf Tage zuvor gestorben war. Er hinterlässt nur eine kleine Abschiedsnotiz. Man geht davon aus, dass McQueen ein sehr enges Verhältnis zu seiner Mutter hatte und sich ein Leben ohne ihre Hilfe nicht vorstellen konnte. Alexander McQueen wird nach wie vor als ein sehr großer Designer angesehen und von seinen Fans für seine Frechheit und Extravaganz gefeiert.
Als Würdigung und Aufbereitung seines Lebenswerks wurde in London die hochgelobte Alexander McQueen Ausstellung „Savage Beauty“ in London eröffnet. Ich würde sie mir selber total gerne ansehen, habe aber leider nicht die Zeit bzw. das nötige Kleingeld dazu…
In dem Ausstellungsbuch waren einige Skizzen sehen. Natürlich, ihr könnt es euch ja denken, sahen die extrem gut aus. Deswegen habe ich auch mal versucht ein paar Illustrationen in diesem Stil zu zeichnen. Das heißt vor allem stark stilisierte und skizzenhafte Figurinen. Die Outfits sind übrigens von Alexander McQueen.
Figurinen:
Eine Auswahl seiner Arbeit:
Wart ihr in der Ausstellung ? Wenn ja hat sie euch gefallen ?