Erfahrt, wie ich mit dem Handlettering angefangen habe, warum mir das gar nicht mal so leicht gefallen ist und weshalb ihr auch den Mut haben solltet neue Dinge auszuprobieren.
Wenn man eine Sache zur Zeit ständig sieht, dann sind das definitiv handgeschriebene Schriftzüge mit irgendwelchen motivierenden Zitaten oder Sprüchen, wie „go go go!“, „never give up“, “ don’t stop“, oder der kommende Monat in schwungvollen Buchstaben für den Instagram account geschrieben. Ich muss ja ehrlich gesagt zugeben, dass ich dieses Handlettering schon ziemlich toll finde, auch wenn es mich manchmal etwas nervt, dass Jeder die gleiche dicke, schnörklige Schrift verwendet und es ein typischer Trend geworden ist, bei dem so ziemlich alle mitzumachen scheinen. Ich steh nicht so auf dieses ‚Nur-weils-die-machen-machs-ich-auch‘. Aber das sollte mich nicht davon abhalten, mir ein paar Typografie und Handlettering Kenntnisse beizubringen.
Die einfachere Art wäre natürlich eine Schrift am Computer herunterzuladen und so seine Zitate und Wörter zu schreiben. Ich habe euch in einem der letzten Posts auch schonmal 6 kostenlose Handlettering Schriften rausgesucht und gleich die Links zum Download dazugesetzt.
Meine Handlettering Versuche
Jetzt wollte ich aber selber mit Stift, Pinsel und Tusche ans Werk gehen. Ich habe davor noch nie wirklich selber Dinge geschrieben und dachte naiverweise, dass das bestimmt nicht so schwer wird. Auf den Instagramvideos sieht das nämlich immer so furchtbar einfach aus. Aber nichts da, das ist echt schwer. Schlussendlich bin ich dann zwei Vormittage dagesessen und habe an die 70 Blätter vollgeschrieben und hatte am Ende eine große, weiße Fläche aus Papier auf meinem Boden liegen und mit Tusche verschmutzte Finger, denn
Schreiben muss gelernt sein.
Das Schwierige ist nämlich der Übergang zwischen Dick und Dünn innerhalb eines Buchstabens und allgemein die richtige Anordnung der Wörter, sodass eine schöne Gesamtverteilung entsteht. Hilfreich ist da natürlich eine kleine Vorarbeit mit dem Bleistift, wobei ich das auch nicht ganz so leicht finde, da der ja im Gegensatz zum Pinsel viel viel dünner ist.
Mit der Zeit, nach etlichen misslungen Versuchen, wird man aber immer besser und weiß wie man am Besten vorgeht.
Nehmt euch ein bestimmtes Wort oder Zitat und schreibt das dann ganz oft, so kommt ihr in Übung und macht euch locker. Denn das Blödeste ist nämlich, wenn man versteift ist und nicht wirklich schwungvoll arbeiten kann.
Das richtige Material verwenden
Ich habe ja schon angedeutet, dass ich einen Pinsel und Tusche verwendet habe. Mit dem Pinsel komme ich einfach am Besten klar. An der Feder bin ehrlich gesagt erst einmal gescheitert, obwohl ich mir extra Eine für Linkshänder (ich bin Linkshänder) zugelegt habe. Aber das Bedarf wirklich einiges an Übung – irgendwann werde ich bestimmt nochmal einen Kalligrafie Versuch starten. Tusche lässt sich auch durch Aquarell – oder Wasserfarbe ersetzen. Ich mag aber das Starkdeckende der Tusche sehr gerne. Damit habe ich übrigens auch meine Mode Illustrationen mit Tusche angefertigt. Schaut sie euch an, ich bin nämlich sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Als Untergrund habe ich etwas dickeres Druckerpapier verwendet und dann nachher in Photoshop bunte Hintergründe eingefügt, weil ich Weiß aus Dauer etwas langweilig finde.
Auch wenn viele Handletterings viel viel besser als meine aussehen, und die Schriftzüge in den Instagramvideos so locker, schnell und auf den Punkt gebracht sind – finde ich mein Ergebnis für den Anfang gar nicht mal so schlecht.
Nicht gleich aufgeben
Dazu möchte ich euch auch gerne inspirieren und motivieren. Nämlich, dass man einfach mal was Neues ausprobiert, auch wenn man noch nicht genau weiß, ob das Endergebnis gut werden wird. Vor allem darf man nicht gleich denken, dass die Zeichnung, die Collage, der Schriftzug so oder so schlecht aussehen wird. Viel wichtiger ist es LOCKER an die Sache zu gehen und ohne Druck zu arbeiten. Mit der Zeit – und oft dauert das auch länger als ein paar Tage – wird man dann besser und sicherer. Ich stehe mit meinem Handlettering auch noch am Anfang, möchte an dieser Sache jetzt aber immer wieder -vielleicht nicht gleich täglich, aber mehrmals pro Woche- arbeiten. Mir haben schon öfter Leute geschrieben, dass sie früher total viel gezeichnet haben, jetzt aber den Zugang, oder die Zeit verloren haben. Oder gleich denken, sie sind eh zu schlecht. Das ist aber total der Schmarrn, denn das eigentliche Problem ist, dass ihr euch (auch eingeschlossen mich) nicht traut zu beginnen. Das Beginnen ist oft viel schwerer als das eigentliche Machen. Deswegen nochmal: Fangt einfach an und habt Mut!
Inspirierende Instagram accounts
@ paigering | total schönes Handlettering, hat auch einen eigenen Shop
@sererivers | kein typischer Schreibstil, sondern eher ’notizartig‘
@huntinglouise | auch wunderschöne Arbeiten
@designbywas | eher außergewöhnliches Handlettering, das sehr abwechslungsreich ist
#handletteringvideo auf Instagram | sehr gut um zu sehen, wie der Schreibprozess funktioniert
Das sind echt hilfreiche Tipps. Muss ich demnächst mal ausprobieren. 🙂
Super ! Danke
Lg Emely