Silhouetten entwickeln – wie geht das? Ich erkläre euch anhand meiner Bewerbungsmappe für Mode Design wie ich vorgegangen bin, um neue, interessante Modeentwürfe zu kreieren.
Wenn man selber gerne Mode designet, dann steht man des Öfteren vor dem Problem : Wie kann ich eine Silhouette entwickeln, die über ein geradliniges T- Shirt oder eine Standartjacke hinausgeht? Man möchte sich ja doch etwas Ausgefalleneres einfallen lassen, dem man ansieht, dass ein gewisser Arbeits- und Ideenfindungsprozess notwendig war. Ich studiere noch kein Modedesign, deswegen weiß ich nicht, wie das die Profis machen, aber ich erkläre euch einfach mal, wie ich vorgehe, um neue Silhouetten zu entwickeln.
Diese kleine Modekollektion ist übrigens, wie die Beiden anderen ( Die eigene Modekollektion erstellen – so geht’s | Wie kann man seine eigene Modekollektion entwerfen? ) im Rahmen meiner Bewerbungsmappe entstanden.
1 Idee finden
Alles beginnt immer mit einer Inspiration oder einer Idee. Sucht euch ein bestimmtes Thema, eine Form, ein Gefühl oder eine Farbe – irgendetwas und experimentiert mit dieser oft nur flüchtigen Idee, bis ihr am Schluss eine immer genauere Vorstellung bekommt. Grundlage meiner Kollektion ist das Thema Dreiecke. Der Gedanke dahinter ist, dass sich ein Stück Papier immer mit dieser Form einteilen lässt – egal wie. Also habe ich das gleich mal ausprobiert. Die Muster und Aufteilungen, die dabei entstehen, sehen am Schluss erstaunlich unterschiedlich aus. Einmal habe ich ganz wahllos eingeteilt, wodurch ein netzartiges Muster entstanden ist, das andere Mal haben die Dreiecke eine Art Stern ergeben. Besonders der Stern fasziniert mich, denn auf den ersten Blick kommt man gar nicht auf die Idee, dass er lauter Dreiecken bestehen könnte. Geht nach diesem Prinzip mit eurer eigenen Inspiration vor.
2 Gegenstände auf Figurinen kleben
Wenn ihr nun ein grobes Konzept und schon einige Vorrecherchen gemacht habt, dann geht es jetzt an die Vorstufe zum Silhouetten entwickeln. Zeichnet euch hierzu eine Reihe von Figurinen auf und klebt ausgeschnittene Gegenstände, Formen und/oder die Dinge, die ihr während Schritt 1 entwickelt habt, auf. Daraus leitet ihr später eure Silhouetten ab – aber dazu nachher mehr. In meinem Fall habe ich Teile meines vorherangefertigten Netzmusters und Dreiecke aus Transparentpapier auf eine Figurine geklebt und zusätzlich mit Heißkleber und Glasscherben herumexperimentiert, um ein bisschen Abwechslung zum Papier zu schaffen. Aus dem Heißkleber ist wieder ein Dreiecksmuster entstanden und auch die dreiecksförmigen Glasscherben haben super zu meinem Thema gepasst. Keine Sorge, wenn ihr euch bei diesem Schritt noch nicht wirklich vorstellen könnt, wie das später einmal ein Outfit soll. Das passiert dann im nächsten Schritt.
3 Silhouetten entwickeln
Denn jetzt könnt ihr euch an die Arbeit machen, diese unförmigen Gebilde auf euren Figurinen in tragbare Kleidungsstücke zu verwandeln. Das erscheint erstmal unmöglich – ist aber gar nicht mal so schwierig. Reduziert, erweitert oder wandelt eure Formen so ab, damit am Schluss eine Klamotte entsteht, die im Besten Falle auch noch am Körper hält. Skizzen sind hier eine große Hilfe, denn man kann ausprobieren und so seine Gedanken festhalten. Sie müssen auch nicht sonderlich ordentlich oder gut aussehen – es geht eher darum eine Art Notizzettel zu führen.
Outfit 1
Bei meiner Kollektion habe ich die großen Dreiecksflächen der ersten Figurine zu einer Art Corsage umgearbeitet, die später einmal aus vielen dreiecksförmigen Lederflächen bestehen soll. Zusätzlich werden sich an dem Outfit dreidimensionale Pyramiden befinden, die an den Schultern und Hüften wegstehen und am Rücken ein sehr großes Dreieck, dass über den Kopf der Person hinweggeht. Das mag jetzt vielleicht kein Alltagsoutfit sein, aber ich finde man sieht sehr gut, wie man neue Silhouetten entwickeln kann – vor allem wenn man etwas experimenteller werden möchte.
Outfit 2
Genau gleich vorgegangen bin ich mit dem Heißklebermuster. Das Voluminöse hat mich dazu inspiriert, mir ein Kleid zu überlegen, dass weit von den Hüften absteht, an den Waden aber wieder zusammenläuft. Ähnlich wie die Corsage soll es aus vielen Dreiecksflächen entstehen, die aber nicht aneinandergenäht sind, sondern auf ein dünnes Netz angebracht sind, durch das die Haut noch teilweiße zu sehen ist.
Genau nach diesem Prinzip geht ihr mit all euren Skizzen vor:
Unförmige Gegenstände auf Figurinen kleben und dann aus dieser Form ein Kleidungsstück entwerfen. Ihr könnt auch wirklich Gegenstände benutzen. Entweder druckt ihr sie aus dem Internet aus, oder legt sie nur probehalber auf eure Vorzeichnung. Wenn ihr zum Beispiel eine Haarbürste verwendet, dann stellt euch einfach vor, dass der Bürstenkopf, später einmal den oberen Teil eines Kleides ergibt, das dann um die Hüfte herum eng wird und schlussendlich ganz hautanliegend an den Beinen entlang hinunterläuft.
Eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt!
So sollen die beiden Outfits später einmal aussehen:
Probiert meine Tipps einfach mal aus und schaut was dabei herauskommt.
Viel Spaß und gutes Gelingen
Wow, ich liebe deine Ideen! Du bist echt mega talentiert.
Danke <3
Lg Emely
Total schöne Skizzen. Deine Blogeinträge sind wirklich inspirierend..
Danke !! Das ist echt lieb von dir
Lg Emely