Hier seht ihr mein Projekt, dass ich während meines Erasmus Semesters im 1. Term in London am Ual: London College of Fashion gemacht habe. Ich habe dort den Kurs: ‚Fashion Design Technology: Womanswear‘ belegt.

Konzept:

Unsere Aufgabe  war es eine Muse auszusuchen, diese mit unseren persönlichen Interessen zu kombinieren um daraus dann ein Outfit mit 3 Teilen zu entwickeln. Mich hat Frida Kahlo  inspiriert, weil sie eine sehr interessante Persönlichkeit hatte, die aus vielen unterschiedlichen Facetten bestand. Auf der einen Seite war sie sehr laut, offen, extrovertiert, motiviert und visionär, sie hatte aber auch diesen dunklen Zug in sich, der einsam, unsicher, verzweifelt und voller Schmerz war. Besonders interessant fand ich diesbezüglich, wie sie mit ihrer Behinderung umging. Als sie 18 Jahre alt war bohrte sich nämlich während einem Straßenbahnunfall eine Eisstange durch ihren Bauch, außerdem hatte sie Kinderlähmung und ein kürzeres Bein. Deswegen trug sie ein Korsett und eine Beinprothese. In ihrem alltäglichen Leben versuchte sie diese beiden Elemente zu verdeckten, indem sie ihre sehr bekannten bunten, lange Röcke  und quadratisch geschnittene Blusen trug, die durch ihre Auffälligkeit von ihrem körperlichen Problemen ablenkten. Auch ihr auffälliger Kopfschmuck hatte diese Aufgabe. Ganz anders verhielt sie sich in ihrer Kunst, dort zeigte sie sich mit all ihren Behinderungen und charakterlichen Schwächen – so wie sie wirklich war. Was mich nun besonders interessierte, war ihr den Schutz der Kleidung weg zunehmen, und das was sie darunter versteckte freizulegen. Ich wollte ihr Inneres und ihre Schwächen nach außen drehen und somit ihre auferlegte Schönheit zerstören. Nicht nur Frida Kahlo versteckt sich unter dem Schutz der Kleidung, sondern auch Ich und wahrscheinlich ein Großteil der Menschen – was übrigens auch völlig okay ist. Ich finde es nur spannend zu erfahren, wer und was wir wirklich sind.

Vorgehensweise: 

Ich begann also Korsette und Prothesen zu recherchieren und auf welche Art und Weise sie in unserer heutigen Zeit eingesetzt werden. Dabei hat mich die Materialität sehr inspiriert, weswegen ich zum Beispiel Schaumstoff in meine Designs eingearbeitet habe. Zudem habe ich beim ersten Herumexperimentieren mit alter Vintage Kleidung an der Büste eine interessante Raffung entwickelt, die auch in meine späteren Entwürfe eingeflossen ist. Da ich sehr in Oberflächenbearbeitung und Textildesign interessiert bin habe ich auch hier viel ausprobiert und eine Struktur entwickelt, die mich sehr an die Organe und an das Blutssystem einen Menschen erinnerten. Ich begann also nun nicht nur das was Frida unmittelbar unter ihrer Kleidung versteckte darzustellen, nämlich ihre Prothesen, sondern auch ihre Körperlichkeit, beziehungsweise die Zerstörung ihrer Organe nach außen zukehren.  Danach folgte dann ein langer Prozess des Entwickelns, Ändern und Ausprobieren bei den ich verschieden Varianten und Möglichkeiten austeste, die all meine Ideen am besten kombinierte.

Ich muss sagen, dass dieses Projekt sehr intensiv war, da es in einem äußerst kurzen Zeitraum entstanden ist, ich aber so viel gelernt habe, wie schon seit langem nicht mehr. Konzeptentwicklung, Portfoliodarstellung, aber auch technische Fähigkeiten habe ich deutlich verbessern können. Deswegen macht es ich auch sehr glücklich, dass das Projekt auf großen Anklang stieß.

Portfolio: 

 

 

 

 

 

Line up: 

Technische Zeichnungen: